Verfahren und Zuständigkeiten
Der Staatsgerichtshof ist nur in den von der Niedersächsischen Verfassung vorgesehenen Verfahren zur Entscheidung befugt. Eine Verfassungsbeschwerde von Bürgerinnen und Bürgern gibt es in Niedersachsen noch nicht; insoweit ist aber die Verfassungsbeschwerde zum Bundesverfassungsgericht statthaft.
Statthafte Verfahren vor dem Staatsgerichtshof sind:
(vgl. Art. 11 Abs. 4 NV sowie § 8 Nr. 1 NStGHG und § 22 NStGHG)
Beschwerden von Vereinigungen gegen ihre Nichtanerkennung als Partei für die Wahl zum Landtag (Nichtanerkennungsbeschwerden)
(Art. 54 Nr. 6 NV; §§ 8 Nr. 11, 36a NStGHG)
Anklage des Landtags gegen ein Mitglied des Landtags
(vgl. Art. 17 Abs. 1 NV sowie § 8 Nr. 2 NStGHG und § 23 NStGHG)
Anklage des Landtags gegen ein Mitglied der Landesregierung
(vgl. Art. 40 Abs. 1 NV sowie § 8 Nr. 3 NStGHG und § 23 NStGHG)
Selbstreinigungsverfahren auf Antrag eines Mitglieds der Landesregierung
(vgl. Art. 40 Abs. 3 NV sowie § 8 Nr. 4 NStGHG und § 26 NStGHG)
Antrag eines Gerichts wegen Verfassungsmäßigkeit eines Untersuchungsauftrags
(vgl. Art. 27 Abs. 7 NV sowie § 8 Nr. 5 NStGHG und § 27 NStGHG)
Streitigkeit zwischen obersten Staatsorganen bzw. gleichgestellten Beteiligten – sog. Organstreit
(vgl. Art. 54 Nr. 1 NV sowie § 8 Nr.6 NStGHGie und § 30 NStGHG)
Streitigkeiten zu Volksinitiativen, Volksbegehren oder Volksentscheiden
(vgl. Art. 54 Nr. 2 NVs sowie § 8 Nr. 7 NStGHG und § 31 NStGHG)
Vereinbarkeit von Landesrecht mit der Niedersächsischen Verfassung – sog. abstrakte Normenkontrolle
(vgl. Art. 54 Nr. 3 NVs sowie § 8 Nr. 8 NStGHG und § 33 NStGHG)
Vorlage eines Gerichts zur Vereinbarkeit eines Landesgesetzes mit der Niedersächsischen Verfassung – sog. konkrete Normenkontrolle
(vgl. Art. 54 Nr. 4 NV sowie § 8 Nr. 9 NStGHG)
Verfassungsbeschwerde einer Kommune
(vgl. Art. 54 Nr. 5 NV sowie § 8 Nr. 10 NStGHG und § 36 NStGHG)